ASV 1928 e.V. Ketsch
Meeresfischen in Norwegen
- Datum:
- 19.07.2012
- Quelle:
- Ketscher Nachrichten
- Bilder:
- Reisegruppe
- Kategorie:
- Presseberichte Veranstaltungen
Artikel Inhalt
Meeresfischen in Norwegen: 19 ASV-Mitglieder erlebten eine fangreiche Woche
Wellen, Wind und beißfreudige Flossentiere im Fjord
Skjervøy - Beim Klang dieses Namens beginnen so manche Augen zu leuchten und ein Lächeln huscht über die Gesichter von 19 ASV-Mitgliedern, allen voran Bürgermeister Jürgen Kappenstein. Eine Woche lang verbrachten sie im hohen Norden und widmeten sich mit großer Leidenschaft ihrem Hobby, dem Fischfang. Für Bürgermeister Kappenstein, ASV-Vorsitzenden Günter Perner sowie Manfred und Jens Fritscher war es nicht die erste Reise auf die Insel Skjervøy, nicht weit vom Nordkap entfernt. „Es ist wie ein Virus. Wenn du erst einmal infiziert bist, lässt er dich nicht mehr los", gesteht Günter Perner. Dennoch war es in diesem Jahr eine Premiere, denn erstmals hatte sich eine solch stattliche Anzahl von ASV-Mit gliedern, darunter auch zwei mutige Frauen - Heike Perner und Simone Doktor -auf den Weg nach Norwegen gemacht, um dort gemeinsam zu angeln...
Auszeit vom Alltag
Am frühen Morgen startet die Reisegruppe am Ketscher Fischerheim mit dem Bus in Richtung Frankfurt. Unterwegs gibt es eine doppelte Überraschung! Geburtstagskind Jürgen Kappenstein darf Gratulationen entgegennehmen und die ASV-Mitglieder werden ihrerseits vom Bürgermeister mit bedruckten T-Shirts beschenkt: Auf der Vorderseite steht der jeweilige Name und auf der Rückseite „Skjervøy 2012". Gut gelaunt geht es dann in die Lüfte, von Frankfurt nach Oslo und von Oslo nach Tromsø. Die letzte Etappe wird abermals mit dem Bus zurückgelegt, und weil der nette Busfahrer gerne Musik hört, stimmt Jürgen Kappenstein spontan das „Badner Lied" an und jeder singt natürlich mit! Endlich angekommen: Es ist 22.30 Uhr, aber noch immer taghell! Die Unterbringung erfolgt in kleinen Gruppen, die sich jeweils eine Holzhütte und ein Boot teilen. Müde, aber glücklich, wird das Gepäck gesichtet: Verpflegung für eine Woche, diverse Utensilien zum Angeln, warmhaltende Wäsche - alles ist da. Das Leben als Fischer kann beginnen!
Am nächsten Tag zieht es die Angler hinaus aufs Meer. Salzige Luft, Wellen und Wind sind nun ihre ständigen Begleiter. Mit Hilfe des Navigationssystems wird im Fjord punktgenau an die ausgewählte Stelle gefahren. Die Luft ist kühl, aber nicht kalt, doch auf den Bergspitzen am Ufer liegt noch Schnee. Die Angelruten werden ausgeworfen und es dauert nicht lange bis der erste Dorsch am Haken hängt. Rund acht Stunden werden auf den sechs Meter langen Booten verbracht. Als die Boxen reichlich mit Fischen gefüllt sind, geht es gegen Abend zurück an Land und dort sofort ins Filetier-Haus. Waidgerechtes Verhalten ist Ehrensache: Es wird geangelt, um Fisch zu verzehren. Nach dem Filetieren wird er tiefgefroren.
Dieser Rhythmus wiederholt sich jeden Tag. Auf dem Boot und beim Angeln scheint die Zeit stillzustehen. Jeder Moment wird bewusst erlebt, jeder Atemzug ist pure Erholung - eine Auszeit vom hektischen Alltag. Es besteht kein Zwang, kein Stress, etwas fangen zu müssen, der Erfolg jedoch ist trotzdem garantiert: Immer und immer finden sich Dorsch und Seelachs am Angelhaken. Und am ersten Tag wird sogar ein 60 Pfund schwerer Heilbutt aus dem Wasser gezogen! Spaß und Gaudi ist beim Angelwettbewerb angesagt, als es gilt, vier Fischarten mit möglichst großen Exemplaren zu angeln. Die gemessenen Zentimeterergeben dann die Gewinnsumme.
Die Abende und Mittsommernächte werden in heiterer Geselligkeit verbracht. Es wird geplaudert, gelacht und beim Kochen das ein oder andere Rezept ausprobiert. „Unser Rentierauflauf war hervorragend", erzählt Günter Perner und es wird deutlich, dass die Angler nicht nur Fisch essen wollen. „Der Wurstsalat mit Bratkartoffeln war überaus beliebt!", bestätigt Manfred Fritscher, der in seiner Gruppe für das Kochen zuständig war.
Die schönsten Augenblicke werden aber auf dem Wasser erlebt. Ob beim Anblick einer Schweinswal-Familie, die ganz nah am Boot vorbei schwimmt, oder das Schreien der Möwen, die dem Fischgeruch folgen: Nichts stört diese Idylle, die frei macht, Anspannungen löst und Gedanken fliegen lässt. Unaufhörlich rinnt der Sand durch das Stundenglas, und als die Koffer gepackt werden müssen, ist von allen Seiten zu hören: „Es war einfach wunderbar!"- „Auch die Organisation war hervorragend", spricht Bürgermeister Kappenstein ein dickes Lob an Familie Fritscher aus. Mit nach Hause genommen wird viel: Rund 80 Kilo gefrorener Fisch im Gepäck sowie unzählige intensive Erinnerungen im Kopf und im Herzen.
sas