Ketsch am Rhein, den 19.05.2024
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ASV 1928 e.V. Ketsch

Meeresfischen in Norwegen

Meeresfischen in Norwegen
Datum:
19.07.2012
Quelle:
Ketscher Nachrichten
Autor:
Sabine Janson
Bilder:
Reisegruppe
Kategorie:
Presseberichte Veranstaltungen

Artikel Inhalt

Meeresfischen in Norwegen: 19 ASV-Mitglieder erlebten eine fangreiche Woche

Wellen, Wind und beißfreudige Flossentiere im Fjord

Norwegen-Tour!

Skjervøy - Beim Klang dieses Namens beginnen so manche Augen zu leuchten und ein Lächeln huscht über die Gesich­ter von 19 ASV-Mitgliedern, allen voran Bürgermeister Jürgen Kappenstein. Eine Woche lang verbrachten sie im hohen Nor­den und widmeten sich mit großer Leiden­schaft ihrem Hobby, dem Fischfang. Für Bürgermeister Kappenstein, ASV-Vor­sitzenden Günter Perner sowie Manfred und Jens Fritscher war es nicht die ers­te Reise auf die Insel Skjervøy, nicht weit vom Nordkap entfernt. „Es ist wie ein Virus. Wenn du erst einmal infiziert bist, lässt er dich nicht mehr los", gesteht Gün­ter Perner. Dennoch war es in diesem Jahr eine Premiere, denn erstmals hatte sich eine solch stattliche Anzahl von ASV-Mit gliedern, darunter auch zwei mutige Frau­en - Heike Perner und Simone Doktor -auf den Weg nach Norwegen gemacht, um dort gemeinsam zu angeln...

Auszeit vom Alltag

Am frühen Morgen startet die Reisegrup­pe am Ketscher Fischerheim mit dem Bus in Richtung Frankfurt. Unterwegs gibt es eine doppelte Überraschung! Geburts­tagskind Jürgen Kappenstein darf Gratula­tionen entgegennehmen und die ASV-Mit­glieder werden ihrerseits vom Bürgermeis­ter mit bedruckten T-Shirts beschenkt: Auf der Vorderseite steht der jeweilige Name und auf der Rückseite „Skjervøy 2012". Gut gelaunt geht es dann in die Lüfte, von Frankfurt nach Oslo und von Oslo nach Tromsø. Die letzte Etappe wird abermals mit dem Bus zurückgelegt, und weil der nette Busfahrer gerne Musik hört, stimmt Jürgen Kappenstein spontan das „Badner Lied" an und jeder singt natürlich mit! Endlich angekommen: Es ist 22.30 Uhr, aber noch immer taghell! Die Unterbringung erfolgt in kleinen Gruppen, die sich jeweils eine Holzhütte und ein Boot teilen. Müde, aber glücklich, wird das Gepäck gesichtet: Verpflegung für eine Woche, diverse Utensilien zum Angeln, warmhaltende Wäsche - alles ist da. Das Leben als Fischer kann beginnen!

Am nächsten Tag zieht es die Angler hin­aus aufs Meer. Salzige Luft, Wellen und Wind sind nun ihre ständigen Beglei­ter. Mit Hilfe des Navigationssystems wird im Fjord punktgenau an die ausge­wählte Stelle gefahren. Die Luft ist kühl, aber nicht kalt, doch auf den Bergspitzen am Ufer liegt noch Schnee. Die Angel­ruten werden ausgeworfen und es dau­ert nicht lange bis der erste Dorsch am Haken hängt. Rund acht Stunden werden auf den sechs Meter langen Booten ver­bracht. Als die Boxen reichlich mit Fischen gefüllt sind, geht es gegen Abend zurück an Land und dort sofort ins Filetier-Haus. Waidgerechtes Verhalten ist Ehrensache: Es wird geangelt, um Fisch zu verzehren. Nach dem Filetieren wird er tiefgefroren.

Dieser Rhythmus wie­derholt sich jeden Tag. Auf dem Boot und beim Angeln scheint die Zeit stillzustehen. Jeder Moment wird bewusst erlebt, jeder Atemzug ist pure Erholung - eine Aus­zeit vom hektischen Alltag. Es besteht kein Zwang, kein Stress, etwas fangen zu müs­sen, der Erfolg jedoch ist trotzdem garantiert: Immer und immer finden sich Dorsch und Seelachs am Angelhaken. Und am ersten Tag wird sogar ein 60 Pfund schwe­rer Heilbutt aus dem Wasser gezogen! Spaß und Gaudi ist beim Angelwettbe­werb angesagt, als es gilt, vier Fischar­ten mit möglichst großen Exemplaren zu angeln. Die gemessenen Zentimetererge­ben dann die Gewinnsumme.

Norwegen-Tour!Die Abende und Mittsommernächte wer­den in heiterer Geselligkeit verbracht. Es wird geplaudert, gelacht und beim Kochen das ein oder andere Rezept ausprobiert. „Unser Rentierauflauf war hervorragend", erzählt Günter Perner und es wird deut­lich, dass die Angler nicht nur Fisch essen wollen. „Der Wurstsalat mit Bratkartoffeln war überaus beliebt!", bestätigt Manfred Fritscher, der in seiner Gruppe für das Kochen zuständig war.

Die schönsten Augenblicke werden aber auf dem Wasser erlebt. Ob beim Anblick einer Schweinswal-Familie, die ganz nah am Boot vorbei schwimmt, oder das Schreien der Möwen, die dem Fischgeruch folgen: Nichts stört diese Idylle, die frei macht, Anspannungen löst und Gedanken fliegen lässt. Unaufhörlich rinnt der Sand durch das Stundenglas, und als die Kof­fer gepackt werden müssen, ist von allen Seiten zu hören: „Es war einfach wunder­bar!"- „Auch die Organisation war hervor­ragend", spricht Bürgermeister Kappenstein ein dickes Lob an Familie Fritscher aus. Mit nach Hause genommen wird viel: Rund 80 Kilo gefrorener Fisch im Gepäck sowie unzählige intensive Erinnerungen im Kopf und im Herzen.

sas