Ketsch am Rhein, den 19.05.2024
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ASV 1928 e.V. Ketsch

Fliegenfischer und die Kunst des Fliegenbindens

Fliegenfischer und die Kunst des Fliegenbindens
Datum:
07.02.2013
Quelle:
Ketscher Nachrichten
Autor:
Jürgen Ebert
Bilder:
Jürgen Ebert
Kategorie:
Presseberichte Lehrgänge

Artikel Inhalt

Die richtige Fliege am richtigen Ort

Jetzt geht es Schlag auf Schlag mit den Winterlehrgängen des ASV. Manfred Orth präsentierte beim 2. Fliegenbindekurs seine Kunst des "Fliegenbindens", assistiert von Ralf Langhals, für interessierte Mitglieder des Angelsportvereins.

Günter Perner führte Manfred Orth als absoluten Fachmann des Fliegenbindens ein und begrüßte auch die Teilnehmer des Abends. Es sei nicht einfach, so Perner, die richtige Fliege am richtigen Ort zu benutzen, doch hierzu wird Orth noch vieles zu sagen haben, vorrangig natürlich wie solch eine Fliege entsteht.

Mit der Lachsfliege auf den Steelhead in der Ostsee

Seine langjährige Erfahrung als Mitglied im Exori-Fishing-Team kommen ihm dabei zu Gute. Das Fliegenbinden bedarf einer langen Übungszeit gepaart mit Fingerfertigkeit. So begann er das erste Objekt des Abends. Eine Lachsfliege sollte entstehen. Am Anfang war nur der Haken. Selbst dieser muss dem Zweck des Fisches auf den geangelt werden soll entsprechen. Haken ist also nicht gleich Haken. Das beginnt von kleinen Haken, die man fast mit bloßem Auge nicht erkennen kann bis hin zu den großen Haken. Der nächste Schritt ist den Fliegenkörper zu binden, oder auch klöppeln wie Manfred Orth dazu ausführte. Mit dem klöppeln wird der Körper der Fliege mehrfarbig dargestellt. Die Seiten- und Mittellinie unten grau, oben und zwischen den grauen Linien orangefarben. Mit kleinen Federn werden die Halskrause und der Unterleib gebunden. Als Flügel dienen wieder zwei Federn, die rechts und links oben eingebunden sind. Dazwischen eine orange-schwarze Feder. Als Augen dienen zwei silberne Perlen, welche hinter der Hakenöse angebracht werden. Fertig ist die Lachsfliege. Mit dieser Fliege geht es an der Ostsee auf Meerforellen. gerne würde Manfred Orth auch einen Steelhead (Stahlkopf) anlanden, doch die sind selten. Nur wenn sie auf ihrem Weg vom Amerika durch Skagerrak und Ostsee schwimmen, wäre ein Fang möglich.

eine der kleinsten Fliegen!Die Lachsfliege ist nicht die einzige Fliege für das Fliegenfischen. Es gibt unzählige Arten und Formen. Über alle zu berichten, würde den Rahmen der Berichterstattung sprengen. Dennoch hat Manfred Orth noch weitere interessante fliegen an Hand von fertig gebundenen Fliegen demonstriert.

Was wird im Grunde für das Fliegenbinden gebraucht. Ohne Bindestock und Bobbing (Fadenrolle mit Halter, der den abgespulten Faden wieder aufspult und damit nicht im Wege ist) und einer guten Schere geht fast nichts. Neben Haken, Federn, Faden, Chenille (z.B. Glitzerfäden mit ca. 5 mm Härchen), Kugeln für Köpfe und Gewicht wird auch Dubbingmaterial (feine Wollflusen in allen Farben) benötigt. Es ist aber die Vielzahl der genannten Gebrauchsmaterialien in allen möglichen Farben und Varianten, die für das Fliegenbinden letztendlich benötigt werden. soweit Manfred Orth mit seinen Ausführungen. Dass er dabei noch eine weitere Fliege gebunden hat, versteht sich von selbst. Das beweist seine Fingerfertigkeit und langjährige Erfahrung beim Binden der Fliegen.

Ralf Langhals, ebenfalls ein passionierter Fliegenfischer zeigte aus seinem Repertoire eine „Chiro Nymphe Argent“. Anhand einer kleinen Anleitung konnten die Teilnehmer Schritt für Schritt den Ausführungen von Langhals folgen. Diese Nymphe eignet sich hervorragend zum Forellenangeln. Es folgte eine kleine Exkursion für das Karpfenfischen mit der Fliege. Benutzt der Angler dafür ein Futterboilie aus gekochten pflanzlichen und tierischen Mehlen, geht es auch mit einem aus Dubbingmaterial hergestellten Boilie, einer kleinen Wollkugel auf dem Haken.

Neben der praktischen Vorführung des Fliegenbindens gab es von Beiden noch viele interessante Tipps und Tricks aus der Praxis für die Praxis rund um das Fliegenfischen. Es war für jeden Teilnehmer etwas Wissenswertes und Nützliches dabei.

Jürgen Ebert