Ketsch am Rhein, den 19.05.2024
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ASV 1928 e.V. Ketsch

Infoveranstaltung „50 Jahre Ketscher Anglersee“

Infoveranstaltung „50 Jahre Ketscher Anglersee“
Datum:
18.04.2013
Quelle:
Ketscher Nachrichten
Autor:
Jürgen Ebert
Bilder:
Günter perner
Kategorie:
Presseberichte Veranstaltungen

Artikel Inhalt

Gewässerwarte beantworten Fragen zum See, dem Fischbestand, -besatz und wie es besser werden könnte.

Aus der spezifischen Tagesordnung ergab sich eine rege Diskussion zu dem Fischwasser, dem Fischbestand und den Möglichkeiten für die Angler. Bernd Mehr referierte zunächst in einem Rückblick auf die vergangenen Jahre. Der ASV sei halt doch ein großer Verein mit vielen aktiven Anglern. Der Fischbestand rekrutiert sich nicht aus der Reproduktion, vielmehr von einem vernünftigen Fischbesatz. Diskussionsteilnehmer!Es sei deshalb erforderlich langfristige Besatzpläne zu erarbeiten, die sich auch auf den übrigen Fischbestand positiv auswirken. Doch nicht alles was der Angler sich wünscht kann besetzt werden. Viele Gründe dagegen bestehen in einem unkontrollierten Besatz. Zanderbesatz wäre einfach zu teuer und nicht produktiv, da Besatzzander noch nie einen Futterfisch gesehen haben, diese sind bei der Aufzucht nur mit Pellets gefüttert worden und würden im See nicht überleben. Auch der Besatz von Rotaugen ist in der jetzigen Zeit nicht sinnvoll, obwohl der See ein hervorragendes Rotaugengewässer ist. Doch die Freude würde nicht lange vorhalten, denn wer holt sich die meisten Rotaugen? Der Kormoran. Das Kormoranproblem gab es vor Jahren noch nicht. Wurde er 1985 erstmals in Südafrika, 1990 in unserer Region – bei Philippsburg und letztendlich 1993-1994 erstmals am Anglersee gesichtet. So wurden vor ca. 3 Wochen mehr als 50 Kormorane am See gezählt. Seit dem Auftreten des Kormorans wird die Angelei immer schlechter. Also keine Chance für Rotaugen und Co. Auch durch die Gewässerstruktur des Anglersees haben die Rotaugen keine Chance. Von oben der Kormoran und von unten die Raubfische.   

Nicht nur der Kormoran bereitet Sorgen im See. Auch die Welspopulation hat sich zum Nachteil des Gewässers verändert. Dieser ist schwer zu befischen und frisst ob seiner Größe natürlich auch Unmengen an Fisch. Hinzu kommt noch, dass Welsbrut jedes Jahr abwächst, die Karpfen- und Zanderbrut höchstens alle 5 Jahre. zur Reduzierung des Welsbestandes soll ein „Welscamp“ durchgeführt werden. mit neuer Angeltechnik soll der Wels an den Haken gebracht werden. Näheres wird noch berichtet.

Fischbesatz muss aber dennoch sein. Für den See sind z.B. Brachsen als Bodenwühler gut ein attraktiver Ausgleich für den Angler. Auch ist der See ein sehr gutes Hechtgewässer, dieser vermehrt sich sehr gut und muss demnach nicht besetzt werden. Zum anderen wird im See im Frühjahr eine Fütterung durchgeführt um den Fisch nach dem langen Winter zu stärken, zu kräftigen und weniger anfällig für Krankheiten zu machen.

Nicht nur Fütterung und Besatz bestimmen die Arbeit am und im Gewässer. Führen unsere Gewässerwarte doch regelmäßige Messungen im See durch. So einmal im Monat biologische und chemische Messungen, Luft- und Wassertemperatur, Sichttiefen, Plankton, Sauerstoff und ph-Wertmessungen. Das Wasser hat einen guten, hohen Sauerstoffgehalt, wodurch Ammoniak gut abgebaut wird. Also insgesamt eine gute Wasserqualität. Wichtig ist auch ein ausgeglichener Pflanzenbewuchs, schon im Hinblick auf die Sichttiefe. Der Pflanzenbewuchs wird durch die Frühjahrsfütterung ebenso begünstigt und sorgt seinerseits zu Bildung von Nährstoffen für die Fische.

Zum Schluss der Veranstaltung bedankte sich der Vorstand Günter Perner bei den Gewässerwarten für die geleistete Arbeit und der Vorbereitung und Durchführung des Infoabends.

Jürgen Ebert