Ketsch am Rhein, den 13.05.2024
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Backfischfest Ketsch

„Schwarzwaldmädel“ trifft Kurpfälzer

„Schwarzwaldmädel“ trifft Kurpfälzer
Datum:
09.08.2011
Quelle:
Schwetzinger Zeitung
Autor:
Kay Müller
Bilder:
Kay Müller

Artikel Inhalt

Begegnungen: Die 15-jährige Luisa Herrle aus Calw besucht zum ersten Mal das Backfischfest – und zeigt sich vom Konzert der „Habachtaler“ angetan   

KETSCH. Den ersten positiven Eindruck vom Ketscher Backfischfest bekam Luisa Herrle am Sonntagnachmittag bereits unmittelbar beim Ketscher Rathaus. Vom Bruchgelände aufsteigend, machte sich der leckere Duft von Zuckerwatte breit und natürlich mochte sich die 15-Jährige junge Dame aus Calw später ein besonders großes Exemplar gönnen.

Eine ganze Woche weilt Luisa in Plankstadt und deshalb wurde der Rundgang übers Fischerfest gleich einmal in den vollgespickten Terminkalender mit aufgenommen. Sommerliche Temperaturen, die Sonne strahlte endlich einmal wieder vom Himmel, dazu fetzige Beats von allen Seiten: Luisa war vom Festgelände sofort angetan und den Auftakt bildete die Fahrt mit der „BergundTal Bahn“ gemeinsam mit Bruder Lukas.

Luisa erweist sich als treue Seele  

Den Treuetest gleich wenige Meter daneben, meinte sie mit verschmitztem Lächeln, müsse sie auf gar keinen Fall durchführen. Da ist sie sich ihrer Sache sicher, wenn ihr Freund Jonathan auch kurzfristig (der Ferienjob hat eben Vorrang) die Reise in die Kurpfalz absagen musste. Beim Stand „der tausend Leckereien“ wurde Luisa fündig, die Zuckerwatte gehörte ihr, nur mit dem Greifarm bei den Golden Nuggets mochte es nicht so recht funktionieren.

Mit dem Stofftier wird es nichts  

Mit dem Stofftier als Geschenk für ihren Freund wurde es nichts, doch die berühmte Lebensweisheit vom „Pech im Spiel...“ tröstete sie schnell darüber hinweg. Im Festzelt angekommen, war Luisa beeindruckt von der Größe.

„Das riecht doch lecker hier“, lautete zudem ihr Statement, hatte zuvor doch beinahe jeder im Familienkreis angedeutet, dass sie spätestes im Zelt wisse, woher das Fischerfest seinen Namen erhalten habe. Da hatte sie recht, unangenehm ist anders und derweil bereiteten die Tontechniker der „Habachtaler“ den letzten Soundcheck vor.

Zum dritten Male bestritten die Westpfälzer aus dem Kuseler Bergland den Sonntagnachmittag im Festzelt.

„Schade, dass sie so wenige Zuhörer haben“, befand Luisa, doch Frontmann Manuel Distler gelang es schnell, mit launigen Moderationen und einer feinen Brise Selbstironie für gute Laune zu sorgen, auch wenn das Reicheltsche Festzelt an diesem Nachmittag zunächst recht leer blieb. Die gelungene und beliebte Mischung aus Volksmusik, Schlager

 
„Ich finde es schön hier,
schade allerdings, dass die
Habachtaler so wenig Zuhörer
haben!“
LUISA HERRLE

 

und aktuellen Hits war zudem das geeignete Rezept, damit das Zelt sich dann doch zusehends füllte und die Stimmung mit der Zeit immer besser geriet.

„Angel-Liesel“ wird besungen

 Da wurde auch von Sängerin Rebecca Thömmes kurzerhand aus der oft besungenen „Schützenliesel“ eine „Angel-Liesel“ gemacht und auch die größere Gruppe aus Japan hatte ganz augenscheinlich ihre Freude an den „Habachtalern“ – auch wenn es mit dem Verständnis gehapert haben dürfte.

Bevor Luisa an diesem frühen Abend dem Fischerfest „lebewohl“ sagte, benötigte sie selbstredend noch etwas Wegzehrung für den Heimweg, vielleicht sorgte etwas Süßes für Abhilfe?

Die Jubiläumstüte angesichts der sechzig Jahre Backfischfest, mit Schokokuss, Magenbrot, Popcorn und gebrannten Mandeln, erhielt den Zuschlag.

Luisa Herrle indes wird noch bestimmt lange ans Backfischfest denken, an diesen schönen Tag, als sozusagen ein „Schwarzwaldmädel“ auf muntere Musiker aus der Westpfalz stieß.